Neue, alte und bestehende Strukturen

Liebe Eglisauerinnen und Eglisauer

Mit Beginn der neuen Legislatur und der Lancierung der Einheitsgemeinde am 1. Juli 2022 wurden auch neue Strukturen und eine neue Organisationsform in der Gemeinde eingeführt. Wir haben alle Abteilungen in Geschäftskreisen organisiert. Diese sind für das operative Tagesgeschäft zuständig und entsprechen weitgehend den bisherigen «Verwaltungsabteilungen». Sie, liebe Eglisauerinnen und Eglisauer, werden hauptsächlich mit diesen Geschäftskreisen in Kontakt kommen.

Des Weiteren existieren diverse Dienstleistungskreise. Diese werden von Mitarbeitenden der Verwaltung und von Behördenmitgliedern besetzt; nach Fähigkeiten, Erfahrungen und Interessen. So wird die enge Vernetzung von Behörden und Verwaltung ermöglicht und die Erfahrungen der Milizmitglieder eingebunden. In den Dienstleistungskreisen vertiefen wir in kleineren Gruppen anfallende Themen wie Personal, Kommunikation, Strategie oder auch Informatik. Ich empfehle einen Besuch auf unserer Homepage www.eglisau.ch/de/organisation. Da erfahren Sie alles zu unserer Organisationsform.

Aber weshalb schreibe ich Ihnen das alles? Nun, nach 40 Wochen Anlaufzeit schliessen wir den Organisationsprozess ab und überführen diesen in einen weiteren Dienstleistungskreis, der sich mit der Optimierung und der ständigen Entwicklung unserer Prozesse befasst. Was sich nach viel Brimborium anhört, ist im Endeffekt enorm spannend und gewinnbringend – nicht zuletzt auch für die Bevölkerung. Ich denke, Sie haben dies an der neuen und offenen Kommunikation bereits bemerkt.

Auch das Mitteilungsblatt, welches Sie in den Händen halten, wurde neu strukturiert. Wir haben es etwas übersichtlicher gestaltet und vor allem der Schule einen neuen Platz eingeräumt. Lassen Sie es uns doch wissen, wie es Ihnen gefällt.

Neue Strukturen müssen wir uns auch bei den Notunterkünften überlegen. Aktuell hat die Gemeinde Eglisau den gesetzlichen Auftrag, 50 Geflüchtete aufzunehmen und ihnen eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Diesen Auftrag kann sie erfüllen. Der Regierungsrat erhöht allerdings per 1. Juni die Zuweisungsquote im Asylwesen von 0,9 % auf 1,3 %. Das bedeutet, dass die Gemeinde Eglisau ab dann total 71 Personen unterbringen und betreuen muss. Um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen, erarbeitet der Geschäftskreis «Soziales» derzeit Lösungen.

Der Geschäftskreis «Technische Betriebe» konnte indes mit der Gemeinde Glattfelden einen Vertrag über Wasserlieferungen aus Eglisau unterschreiben. Auch da gehen wir neue Wege; nicht bloss das Abwasser der Nachbarsgemeinde wird – natürlich mit entsprechender Kostenbeteiligung – in unserer Klärstrasse aufbereitet, nun erwirbt Glattfelden auch einen Teil unsers Frischwassers, welches der Gemeinde Eglisau gottlob reichlich zur Verfügung steht.

Die bestehenden Strukturen bestens zu nutzen, wusste eine Gruppierung aus dem Quentli-Quartier. Auf eine Initiative ambitionierter Bürgerinnen und Bürger hin, wollen wir die Höchstgeschwindigkeit auf der Rheinsfelder- und Bahnstrasse den übrigen Quartierstrassen anpassen. Die finalen Abklärungen mit der Kantonspolizei sind bereits am Laufen. Neu soll auch dort Tempo 30 gelten. Und weil wir grad dabei sind, haben wir auch für die längst fällige Roggenfarstrasse ein Gesuch eingereicht. Damit wollen wir den langsamen Verkehrsteilnehmern und vor allem den Schülerinnen und Schüler mehr Sicherheit bieten können.

Das war ein grossartiges Beispiel, wie wir zusammen in Gesprächen und gegenseitigen Anhörungen mit dem Geschäftskreis «Bevölkerungsdienste & Sicherheit» und Vertreterinnen und Vertretern des Quartiers, mit relativ kurzen Wegen, eine gute Lösung erreicht haben. Schon zuvor war der Dörfliverein Tössriederen mit einem ähnlichen Anliegen an uns gelangt, welches wir in selbiger Handhabe aufgegleist haben.

Unsere neuen Strukturen greifen also – und das je länger, je besser. Für Sie, für uns, für Eglisau.

Roland Ruckstuhl
Gemeindepräsident Eglisau