Vor allem Eglisau

Liebe Eglisauerinnen und Eglisauer

Schon ist es wieder vorbei, das Jahr 2023. Und wir blicken gespannt, vielleicht gar angespannt aber sicher erwartungsvoll und hoffentlich zuversichtlich auf das, was kommen mag. Vieles wird ändern, vieles bleibt. Mehr dazu in diesem Mitteilungsblatt.

Doch zum Jahresbeginn wird erst einmal dieser berühmte, wohltuende Reset-Knopf aktiviert. Geht es Ihnen nicht ähnlich? Für mich ist diese Ruhe vor alledem, was sich bis zum Jahresende aufgetürmt hat, wohltuend. Nicht dass sich plötzlich alle Herausforderungen mir nichts, dir nichts in Luft auflösen; weit gefehlt. Es gibt Raum, um alles zu sortieren, aufzuräumen, einzuordnen.

Im vergangenen Jahr haben Sie mich des Öfteren sagen hören: «Eine Faust im Sack kann nicht mitanpacken!» Und dieses Motto haben wir meines Erachtens sehr gut umsetzen können. Bei den Plänen des Kantons zur Sanierung der Ortsdurchfahrt in Eglisau konnten wir wichtige Punkte, welche für Eglisau zentral sind, durchsetzen. Auch bei der Umfahrung sind mit der Änderung des kantonalen Richtplans und der Auflage des Vorprojekts Light wichtige Meilensteine erreicht. Wir können den Neubau des Schulhauses Schlafapfelbaum gut stemmen – auch in finanziell schwierigen Zeiten. Wir sind trotz den neuen Auflagen des Kantons auf Kurs mit den Herausforderungen der Flüchtlingsunterkünfte. Und der Gemeinderat hat einen guten Draht zur Eglisauer Bevölkerung. So zumindest nehme ich es wahr.

Doch nun stehen wir vor diesem 2024. Auf der weltweiten Agenda finden sich Ereignisse wie Olympische Sommerspiele in Paris, die Fussball-Europameisterschaft in Deutschland oder die Präsidentschaftswahlen in Amerika. Letzteres lässt mich etwas nachdenken…

Einer der US-Kandidaten – und ich möchte an dieser Stelle tunlichst keine Meinung zu ihm oder seiner Politik kundtun – lancierte einst dieses berühmt-berüchtigte «America first». In seiner Bedeutung ist mir das viel zu radikal. Dennoch denke ich, ein wenig davon tut Eglisau gut.

«Vor allem Eglisau» möchte ich mir deshalb für das anstehende Jahr als Leitgedanke in meine Agenda eintragen. Ich würde mir wünschen, dass Eglisau wieder als das angesehen wird, was es eigentlich ist: ein wunderbares Städtli mit grossartigen Einwohnerinnen und Einwohnern! Ich möchte nicht, dass wir auf Verkehr, Stau oder Lädelisterben reduziert werden. Auch möchte ich in der Bevölkerung wieder das Bewusstsein stärken, «Ja» zu Eglisau zu sagen. Nur gemeinsam können wir allen Herausforderungen trotzen. Wir sollten ein Bild von Eglisau nach aussen tragen, das nicht problembehaftet ist, sondern eben das, was uns auszeichnet: Schönheit, Natur, Freundlichkeit, Gastfreundschaft, eine wirklich gelebte Demokratie – halt auch durchaus ein wenig stolz auf unser Städtli am Rhii sein. Es ist nicht nur für unser Gewerbe, die Gastronomie oder unsere «Lädeli» überlebenswichtig, Eglisau in einem positiven Licht und nicht im Schatten allfälliger Unpässlichkeiten darzustellen. Sondern es hilft auch bei den grossen, anstehenden Projekten. Nur wenn Eglisau interessant, als Lebens- und Erhaltenswert in den Köpfen wahrgenommen wird, können wir unsere Herausforderungen meistern.

Dass überall, wo Licht ist, natürlich auch Schattierungen vorkommen, ist nicht in Abrede zu stellen. Es ist einfach das berühmte Glas, welches halb leer, oder besser eben halb voll ist.

Dafür setze nicht nur ich mich ein, sondern auch der gesamte Gemeinderat, die gewählten Behörden und unsere rund 300 Mitarbeitenden. Täglich. Für das ganze Rafzerfeld, für die Region, aber vor allem für Eglisau.

Roland Ruckstuhl
Gemeindepräsident Eglisau