Eglisau - das lebendige Landstädtchen am Rhein

 

Eglisau liegt am steilen Nordufer des Rheins nahe der deutschen Grenze, eingebettet in besonnte Rebhalden. Besonders lohnt sind ein Spaziergang durch das mittelalterliche Städtchen, der Besuch einer Weinkellerei oder eine Schifffahrt auf dem Rhein.

Das Zürcher Landstädtchen befindet sich am Schnittpunkt zweier mittelalterlicher Verkehrsachsen; es beherrschte die Rheinschifffahrt sowie den Rheinübergang der Nord-Süd-Verbindung zwischen Klettgau und Zürich, war Sitz der Zürcher Landvögte und Marktort. Schifffahrt und Salztransport auf dem Rhein waren bedeutende Verdienstquellen.

Die im Kern mittelalterliche Altstadt ist in ihrer Grundanlage noch heute erkennbar und gut erhalten. Durch den Bau des Kraftwerks Rheinsfelden im Jahr 1919 erhöhte sich der Wasserspiegel des Rheins und eine alte Häuserzeile sowie die 100-jährige, gedeckte Holzbrücke mussten geopfert werden.

Eglisaus Lage am Rhein, die kompakte Altstadt mit ihren meist aus dem 17. Jh. stammenden, spätgotischen Häusern, die reformierte Kirche (1716/17) mit Sicht auf den Fluss sowie der Weinwanderweg am Südhang hoch über dem Rhein lohnen einen Besuch. Eglisau ist zudem idealer Ausgangspunkt für weitere Wanderungen durch Reben und Wald entlang des Rheins oder ins nahe Rafzerfeld.

Das Ortsmuseum ist rheinaufwärts in einem historisch wertvollen Weinbauernhaus untergebracht: Im barocken Weierbachhus von 1670 sind Zeitzeugen ausgestellt zur Geschichte des Rheinstädtchens, zu Schifffahrt, (Lachs-)Fischerei, Salzhandel und Gewerbe. Laufend gewähren Sonderausstellungen einen vertieften Einblick in verschiedene Themen des Alltags. Führungen durch das Städtli sind auch eine schöne Möglichkeit, Geschichte und Besonderheiten des Landstädtchens kennenzulernen.

In Eglisau kennt es jeder: Vivi Kola. Das erste Schweizer Kola hat Generationen von Menschen begeistert – angefangen bei den Schülerinnen und Schüler, die jede Woche ihr gratis Vivi bei der Mineralquelle Eglisau abholten und die braune Brause begeistert tranken. An Städtlifesten sammelten sie eifrig leere Flaschen, um sich das Pfand zu sichern. Ganze Schulklassen reisten nach Eglisau, um in der Mineralquelle Eglisau diverse Süsswasser zu probieren.

Im Jahre 1938 wurde das erste Vivi Kola abgefüllt. Schon bald gab es keine Tour de Suisse mehr ohne «Rennfahrerbier», denn das überschäumende Mineralwasser mit dem Geschmack einer koffeinhaltigen Bohne aus Kamerun «chlöpft uf!». Eine ganze Generation trank Vivi Kola. Trotzdem versiegt es 1986. Seit 2010 sprudelt die dunkle Flüssigkeit wieder.

Beliebt sind gemütliche Fahrten auf dem Rhein. Mietboote zum Selbersteuern ebenso wie grössere Einheiten für Kursfahrten und Gesellschaften stehen zur Wahl. Für Firmenevents können so genannte Drachenboote gemietet werden, mit welchen auch Rennen bestritten werden.

Bei Eglisau führt ein Eisenbahnviadukt über den Rhein mit einem 90 m langen Fachwerkträger. Seitlich daran schliessen Vorbrücken mit 12 bzw. 9 Steinbogen an. Die Brücke hat damit eine Gesamtlänge von 440 m. Dank S-Bahn ist man von Eglisau in kürzester Zeit in Zürich, Winterthur oder Schaffhausen.