Ende Juni orientierte Regierungsrätin Carmen Walker Späh in Rafz über den Entscheid des Regierungsrats, mit der Umfahrung Eglisau vorwärts zu machen. Damit haben die mehr als 40 Jahre alten Bemühungen einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ein baldiges Ende dieses Marathons ist allerdings noch nicht in Sicht. Wie geht es nun weiter?

Als Nächstes wird der kantonale Richtplan angepasst werden müssen, weil das neue Projekt eine andere Linienführung über den Rhein vorsieht als im geltenden Plan, nämlich weiter flussabwärts. Mit der öffentlichen Auflage der Richtplanänderung ist bereits in diesem Herbst zu rechnen. Dazu können alle Interessierten Stellung nehmen. Anschliessend wird die Revision dem Kantonsrat unterbreitet, der 2024 darüber beschliessen könnte. Rechtsmittel gegen den Kantonsratsentscheid bestehen nicht.

Parallel dazu wird die kantonale Baudirektion eine sogenannte «Objektkreditvorlage» ausarbeiten, dies gestützt auf die Machbarkeitsstudie, die Ende Juni vorgestellt worden ist. Der Kanton beabsichtigt, den Kreditantrag gleichzeitig oder kurz nach der erwähnten Richtplanvorlage ebenfalls in den Kantonsrat zu bringen.

Es ist somit davon auszugehen, dass sich der Ende Februar 2023 neu zu wählende Kantonsrat während seiner vierjährigen Amtszeit mit der Umfahrung Eglisau befassen wird. Danach kommt es eventuell zu einer kantonalen Volksabstimmung. Nicht ausgeschlossen sind auch spätere Rechtsmittelverfahren gegen das Ausführungs-projekt. Das Vorhaben ist somit noch nicht in trockenen Tüchern, aber mindestens ist das Ende des Anfangs der Projektierung erreicht.

Aus Sicht der hauptsächlich betroffenen Rafzerfelder Gemeinden wird die Umfahrung Eglisau angesichts des stetig steigenden Verkehrsaufkommens immer drängender. Das nun vorliegende Projekt ist mit seiner optimierten Linienführung technisch ausgefeilt, minimiert die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt und ist letztlich auch finanziell verkraftbar.