Solarpotential auf der Kläranlage

Der Gemeinderat hat sich für eine nachhaltige Energiepolitik ausgesprochen und setzt auf erneuerbare Energie. Dazu gehört auch, dass die Gemeindebetriebe ihren Energiebedarf senken und, wo immer sinnvoll, Solarstrom einsetzen. Der Anteil an Solarenergie soll dabei schrittweise erhöht werden. Mit der Photovoltaikanlage auf dem Werkgebäude in der Stampfi hat die Gemeinde eine ausgezeichnete Möglichkeit, kostengünstig lokalen Solarstrom zu produzieren und so einen Teil des Energiebedarfs zu decken

Situation Heute
2018 durften wir auf dem Dach der Einstellhalle des Werkgebäudes an der Stampfistrasse 43 eine Photovoltaikanlage mit einer maximalen Leistung von 42 kW installieren. Diese Anlage ist seit dem 12. Juni 2018 in Betrieb und hat in dieser Zeit 243'000 kWh Energie produziert. Die produzierte Energie wird dabei am selben Punkt in das Stromnetz eingespeist, an dem auch die Kläranlage den Strom von der EKZ bezieht. Dies hat den Vorteil, dass der Solarstrom nicht zuerst verkauft und danach zurückgekauft werden muss, was wiederum preislich sehr interessant ist. So bezahlten wir für den Strom, den wir von der EKZ beziehen, 22 Rappen pro kWh – für den Strom, den wir ins EKZ-Netz einspeisen erhalten wir 16 Rappen. Die errechnete Energiemenge für die bestehende Anlage liegt bei 40'000 kWh pro Jahr, einmal wurde dieser Wert nur knapp erreicht, in den übrigen Jahren lag der Ertrag bis 16% über dem errechneten Wert. Die Produktionskosten bei dieser Anlage liegen bei ca. 14 Rappen.

Zukünftiger Ausbau
In der Kläranlage werden im Jahresschnitt bis 99% der produzierten Solarenergie für den Betrieb vor Ort wieder eingesetzt. Dies ist mit ein Grund, dass wir uns überlegt haben, was noch möglich ist. Aktuell wird ein zweites Solarprojekt auf dem Dach des Werkgebäudes umgesetzt. Diese Anlage soll eine maximale Leistung von 60 kW haben oder etwa 60'000 kWh pro Jahr liefern. Da wir der Überzeugung sind, dass auch noch mehr möglich und sinnvoll ist, sind wir an der Erarbeitung eines Energiekonzepts. Dieses soll aufzeigen, wie gross das Solarstrompotenzial ist, wo es auf dem Areal noch geeignete Flächen gibt und wie das vorhandene Blockheizkraftwerk, welches aus dem Klärgas Wärme und Strom produziert, in das ganze System eingebunden werden kann. So wird es möglich sein, mit einer intelligenten Steuerung bei Sonnenschein nur Solarstrom zu nutzen und das Gas zu speichern. Dieses wird dann an trüben Tagen und vor allem in der Nacht für die Stromproduktion zur Verfügung stehen. Ein Ziel ist zudem, dass wir im Jahresschnitt unsere Energie selbst produzieren und dass wir auch einen Notbetrieb bei Netzausfall gewährleisten können.<o:p></o:p>

Best Practice: Abwasserverband Morgental
Dass noch viel mehr möglich ist, zeigt der Abwasserverband Morgental am Bodensee. Unter dem dortigen Betriebsleiter, Roland Boller, hat sich die Kläranlage zu einem Energiepark entwickelt, der durch die Einspeisung von Strom, Wärme und Gas ein wichtiger Player in der Region geworden ist. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.morgental.ch<o:p></o:p>

PV.jpg