Gemeinderat sucht Drittanbieter für Betrieb der Pflegewohngruppe Kleeblatt

  • Pflegewohngruppe Kleeblatt

Dem Gemeinderat ist es ein grosses Anliegen, dass die Bevölkerung von Eglisau auf ein umfassendes ambulantes und stationäres Pflegeangebot zurückgreifen kann. Aus diesem Grund hat er sich in der Mehrgenerationensiedlung Kleeblatt frühzeitig Räumlichkeiten für eine Pflegewohngruppe gesichert. Nach intensiver Prüfung, wie der Betrieb der Pflegewohngruppe qualitativ und wirtschaftlich langfristig sicherzustellen ist, kommt er zum Schluss, dass der Betrieb einem Drittanbieter übergeben werden soll.

Im Bau der Generationensiedlung Kleeblatt sahen die Behörde für Alters- und Pflegefragen (BAPF) und der Gemeinderat die Chance, das Pflegeangebot der Gemeinde zu optimieren. Die Pflegewohngruppe Riiburg sollte als Pflegewohngruppe Kleeblatt in die Siedlung Kleeblatt mit modernem Ausbaustandard (Einzelzimmer mit eigenen Nasszellen) umziehen und weiterhin durch das Alterszentrum Weierbach (AZW) betrieben werden. Die Räumlichkeiten in der Riiburg wären für andere kommunale Nutzungen frei geworden.

Für den Betrieb der Pflegewohngruppe Kleeblatt wurde für die Urnenabstimmung eine Folgekostenschät-zung erstellt, die der Umzug der Pflegewohngruppe Riiburg in die Siedlung Kleeblatt nach sich ziehen würde. Die Eglisauer Stimmberechtigten haben dem Projekt und dem Kredit für die Miete und den Betrieb einer Pflegewohngruppe mit 14 Pflegeplätzen auf Basis dieser Folgekostenschätzung, die dem damaligen Planungsstand entsprach, an der Urnenabstimmung vom 15. Mai 2022 zugestimmt.

Detailprüfung zeigt vielschichtige Herausforderungen
Im Zuge der Detailplanung haben die BAPF und der Gemeinderat ein unabhängiges externes Beratungs-büro damit beauftragt aufzuzeigen, mit welchem Betriebskonzept die neue Pflegewohngruppe Kleeblatt am wirtschaftlichsten geführt werden kann. Dabei wurde auch eine Betriebsanalyse des Gesamtbetriebs des Alterszentrums Weierbach durchgeführt, um die Synergien zwischen den beiden Standorten optimal zu nutzen.

Diese Prüfung hat gezeigt, dass der dezentrale Betrieb der Pflegewohngruppe Kleeblatt für das AZW viel-schichtige Herausforderungen mit sich bringt. Schwankungen bei der Belegung der Pflegeplätze und der Pflegebedürftigkeit der Klientel sowie Mietzins- und Nebenkostenerhöhungen stellen für das AZW auf-grund der Grösse des Betriebs (rund 60 Plätze) ein betriebliches Risiko dar. Hinzu kommt, dass sich die Rekrutierung des qualifizierten Fachpersonals wegen der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt zunehmend schwierig gestaltet. Der Betrieb der Pflegewohngruppe Kleeblatt durch das AZW ist unter diesen Vorzeichen nicht realistisch. Stattdessen ist es angezeigt, die strategische Ausrichtung des AZW zu schärfen und seine funktionierenden Betriebsstrukturen an den bestehenden Standorten zu stärken.

Angebot sichern – Folgekosten geringhalten
Um den Betrieb des AZW zu sichern, und damit das Projekt Pflegewohngruppe Kleeblatt trotzdem reali-siert werden kann, werden die BAPF und der Gemeinderat der Gemeindeversammlung vom 14. März 2024 daher beantragen, den Verpflichtungskredit der Urnenabstimmung vom 15. Mai 2022 aufzuheben. Für die Übernahme des Mietvertrags hat der Gemeinderat mit der Oase am Rhein AG und dem Verein Spitex am Rhein als örtliche Leistungserbringer in der Alterspflege bereits Kontakt aufgenommen. Durch eine zeit-nahe Übertragung des Mietvertrags sollen Folgekosten, etwa durch Leerstand, so gering wie möglich gehalten werden.

Da mit dieser Lösung die Pflegewohngruppe des AZW für Menschen mit dem Krankheitsbild Demenz/Alz-heimer in der Riiburg bestehen bleibt und zusätzlich Pflegeplätze im Kleeblatt entstehen, erweitert sich das Pflegeangebot auf dem Platz Eglisau sogar.

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