Umgestaltung Ortsdurchfahrt Eglisau

Ausgangslage

Die Zürcher- bzw. Schaffhauserstrasse in Eglisau hat einen durchschnittlichen Tagesverkehr von rund 22‘000 Fahrzeugen – mehrheitlich Durchgangsverkehr. Zudem weist sie einen im Vergleich hohen Schwerverkehrsanteil auf. Durch die hohe verkehrliche Belastung wird die Fahrbahn arg in Mitleidenschaft gezogen. Eine Sanierung der Staatsstrasse inklusive der Rheinbrücke in den nächsten Jahren ist unvermeidlich.

Das hohe Verkehrsaufkommen hat zur Folge, dass es gerade in den Spitzenverkehrszeiten kaum möglich ist, die Strasse sicher zu queren oder aus seitlichen Strassen einzubiegen. Fussgänger und Velofahrer müssen neben der Behinderung ernsthafte Sicherheitsrisiken in Kauf nehmen. Dies trifft insbesondere oft Schülerinnen und Schüler auf den Schul- und Freizeitwegen. Ausserdem leiden viele Anwohner der Ortsdurchfahrt unter den Lärm- und Schadstoffimmissionen.

Planung und Projektierung

Kanton und Gemeinde haben eine Studie für ein Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) in Auftrag gegeben, um die angeführten Mängel abzuschwächen, ohne die Durchgangskapazität der Strasse zu beeinflussen. Dazu wird der Verkehr in «Paketen» durchgeschleust, wobei immer wieder eine Lücke zwischen den Paketen entsteht, die das Queren sowie das Ein- und Ausbiegen erleichtert. Die Pakete werden mit Lichtsignalanlagen gebildet. Mit gestalterischen Eingriffen in das Strassenbild (zusätzliche und/oder multifunktionelle Fahrbahnen, Fahrbahnverbreiterungen und -verengungen etc.) wird die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer erhöht.

Inzwischen hat das kantonale Tiefbauamt beim 4-Spur-Ausbau im Hardwald die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen. Da die Hauptarbeiten im Hardwald voraussichtlich im Herbst 2026 beendet sein werden, wird der Kanton mit den Hauptarbeiten an der Ortsdurchfahrt Eglisau (Sanierung der Kantonsstrasse, Sanierung der Werkleitungen und Umsetzung des BGK) voraussichtlich im Frühjahr 2027 beginnen. Die Bauzeit für die Sanierung der Ortsdurchfart wird knapp zwei Jahre betragen. Die grösste Herausforderung im Zusammenhang mit den Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt ist die Bewältigung der enormen Verkehrsmenge von rund 22'000 Fahrzeugen pro Tag. Während der gesamten Bauzeit steht nämlich nur rund die Hälfte der Kapazität der Strasse zur Verfügung. D.h. rund die Hälfte des Verkehrs muss grossräumig um Eglisau herumgeführt werden. Die komplexen Planungsarbeiten dazu werden im Moment beim Kanton mit Hochdruck vorangetrieben.

Der Gemeinderat steht grundsätzlich hinter dem Projekt und wird sich im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür einsetzten, den besten Nutzen für alle Eglisauerinnen und Eglisauer herauszuholen.

Am 18. Januar 2023 hat das kantonale Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Eglisauerinnen und Eglisauer an einer Informationsveranstaltung im Schulhaus Steinboden über das Vorprojekt informiert. Seitdem stehen die Videoaufzeichnung der Informationen sowie die Visualisierungen auch online zur Verfügung unter www.zh.ch/strassenprojekte

Die Auflage zum Vorprojekt dauerte bis am 20. Februar 2023. Dabei sind aus der Bevölkerung, von den Gemeinden, Organisationen und Parteien rund 150 Einwendungen mit über 1'200 Unterschriften eingereicht worden. Auch der Gemeinderat hat eine Stellungnahme abgegeben. 

Nächste Schritte

Das kantonale Tiefbauamt hat die zahlreichen Einwendungen zur Ortsdurchfahrt Eglisau geprüft und das Bauprojekt entsprechend angepasst. Im Wesentlichen verkürzt sich die Bauzeit von 3 auf 2 Jahre, es wird nur noch 3 statt 5 Lichtsignalanlagen innerorts geben und der Veloweg entfällt. In den kommenden Monaten wird das Tiefbauamt das Bauprojekt weiter ausarbeiten. Das definitive Bauprojekt wird Ende 2024 nochmals öffentlich aufgelegt. Sofern gegen das Projekt keine Rechtsmittel ergriffen werden, kann mit den Bauarbeiten frühestens im Frühjahr 2027 begonnen werden. 

Newsmeldungen zum Dossier

Bauprojekt Ortsdurchfahrt Eglisau: Der grosse Einsatz hat sich gelohnt

  • Dossier: BGK Ortsdurchfahrt

Heute hat das kantonale Tiefbauamt das überarbeitete Bauprojekt für die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt vorgelegt. Der Gemeinderat Eglisau stellt erfreut fest, dass der Kanton in wesentlichen Punkten auf seine Stellungnahme und die Einwendungen aus der Bevölkerung eingetreten ist. Es zeigt, dass die engagierte Mitwirkung der Bevölkerung und die nachdrücklichen Bemühungen des Gemeinderats Früchte trägt und beim kantonalen Tiefbauamt auf Gehör stösst. Der Gemeinderat Eglisau wird das Projekt weiterhin eng begleiten.

Die wesentlichen Anpassungen am Bauprojekt umfassen hauptsächlich den Verzicht auf den Veloweg ausserhalb, eine Reduktion der Lichtsignalanlagen von 5 auf 3 und die Reduktion der Bauzeit von 3 auf 2 Jahre. 

Der Hauptharst der Einwendungen ging auf das Konto des geplanten Velowegs. Der Kanton plant sogenannte Velo-Alltagsverkehrsrouten und hatte in diesem Zusammenhang auch einen Veloweg von Eglisau nach Glattfelden geplant, der von vielen Bürgerinnen und Bürgern als überflüssig bezeichnet wurde. Auch dass dadurch Fruchtfolgeflächen verloren gegangen wären, wurde vielseitig kritisiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat Eglisau hat das kantonale Tiefbauamt nun Alternativen für die ursprünglich geplante Route gefunden, sodass für den auch in Zukunft zu erwartenden sehr spärlichen Veloverkehr von Eglisau nach Glattfelden keine Verkehrs- und Fruchtfolgeflächen geopfert werden müssen.

Ziel der Lichtsignalanlagen ist, dass sich der Verkehr vor, statt im Städtli staut. Ursprünglich waren dafür 5 Lichtsignalanlagen vorgesehen. Weitere Prüfungen haben ergeben, dass 3 Lichtsignalanlagen ausreichend sind, um den Verkehr paketweise durch Eglisau zu führen. Es werden nur die Lichtsignalanlagen bei den beiden Ortseingängen und auf der Nordseite der Rheinbrücke (Einmündung Obergasse) realisiert. Die Reduktion der Lichtsignalanlagen war auch der Bevölkerung ein grosses Anliegen. 

Die geplante Bauzeit von rund drei Jahren und die damit verbundenen Verkehrseinschränkungen und Umleitungen liessen in der Bevölkerung und beim Gewerbe die Wogen hochgehen. Aus diesem Grund hat der Kanton zusammen mit der Gemeinde Alternativen erarbeitet, um die Bauzeit zu reduzieren. Das Tiefbauamt entschied sich dazu, die Stützmauer Schaffhauserstrasse nicht zu verstärken, sondern nur instandzusetzen. Damit der Verkehr diesen Bereich während der Bauzeit trotzdem passieren kann, wird stattdessen die Fahrbahn nördlich der Schaffhauserstrasse durch temporäres Abtragen der Böschung bergseits verbreitert. Zudem wurden Anpassungen an der Entwässerung vorgenommen. Es entfallen an der Schaffhauserstrasse 3 Staukanäle, was sich ebenfalls positiv auf die Bauzeit auswirkt. Diese Anpassung führt auch zu einer Entlastung unserer Abwasserreinigungsanlage.

Mit diesen Lösungen lassen sich rund 12 Monate Bauzeit einsparen. Allen Beteiligten ist bewusst, dass auch zwei Jahre Bauzeit für das Gewerbe und die Pendlerinnen und Pendler eine massive Einschränkung und grosse Herausforderungen bedeuten. Dennoch ist die Verkürzung der Bauzeit um ein Drittel eine beachtliche Verbesserung und der Erfolg zahlreicher Verhandlungen zwischen der Gemeinde und dem Kanton.

Das Bauprojekt für die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt wird in den nächsten Monaten weiter ausgearbeitet und in seiner definitiven Form im 4. Quartal 2024 öffentlich aufgelegt. Das geplante Tiefbauprojekt dient dazu, die Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr zu erhöhen, den Lärmschutz für die Anwohnenden zu verbessern und die Ortsdurchfahrt siedlungsverträglicher zu gestalten. Es wird nach Abschluss der Bauarbeiten keinen Einfluss auf die Durchgangskapazität der Kantonsstrasse haben und ist kein Ersatz für die ebenfalls geplante Umfahrung Eglisau.

Die Sanierung der Ortsdurchfahrt bleibt für Eglisau und die umliegenden Gemeinden eine Herausforderung. Mit dem überarbeiteten Bauprojekt zeigt sich aber, dass alle Beteiligten im Dialog stehen und bestrebt sind, jeweils die beste Lösung zu finden. Der Gemeinderat Eglisau ist bestrebt, dass die Zusammenarbeit und der Dialog mit dem Tiefbauamt im Verlauf des Projekts so konstruktiv weitergeführt werden können und dankt der Bevölkerung für den benötigten Rückhalt. 

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