Bauarbeiten beim Tanklager abgeschlossen

  • Dossier: Tanklager

Nun ist in einem zweiten Schritt auch der nördliche Teil naturschützerisch aufgewertet worden.

Das Grundstück des ehemaligen Tanklagers gehört seit Frühling 2019 Pro Natura. Noch im gleichen Jahr wurden im südlichen Bereich, der direkt vom Tanklager betroffen war, wertvolle Magerwiesen angelegt. Nun ist in einem zweiten Schritt auch der nördliche Teil naturschützerisch aufgewertet worden.

Was wurde neu angelegt?

Wie im südlichen Bereich sollen auch auf der nördlichen Fläche primär grossflächige trockene und feuchte Magerwiesen entstehen. Sie sind Lebensraum für viele seltene und bedrohte Arten. Dafür mussten die früheren Bodenauffüllungen entfernt werden. Die neu entstandenen Flächen wurden mit Schnittgut von artenreichen Wiesen aus der Region begrünt. Mit dem anfallenden nährstoffreichen Bodenmaterial konnte ein angrenzender Acker landwirtschaftlich aufgewertet werden. Ausserdem wurden ein neuer Bachlauf und ein Weiher gebaut. Der Weiher ist so angelegt, dass das Wasser im Winter abgelassen werden kann. Damit bietet er ideale Bedingungen für den stark bedrohten Laubfrosch. Im Norden des Grundstücks wurde ein Trampelpfad erstellt, von dem aus Interessierte die neu geschaffenen Gewässer und ihre Bewohner beobachten können.

Tierische Überraschung

Wegen des nassen Sommers mussten die Bauarbeiten mehrfach unterbrochen werden. Eine positive Überraschung gab es aber auch: In einem Baggerschacht, der zu Sondierungszwecken angelegt wurde, fanden sich innerhalb weniger Tage Gelbbauchunken ein. Diese Amphibienart gilt in der Schweiz als gefährdet; ihre Bestände sind besonders im letzten Vierteljahrhundert stark zurückgegangen. Weil sich der Baggerschacht aber an ungünstiger Lage befand, wurde am Waldrand ein geeignetes Unkengewässer angelegt, das von den Tieren auch sofort sehr gut angenommen wurde.

Entwicklung braucht Zeit

Die Gelbbauchunke ist eine typische Pionierart. Sie vermag neue Lebensräume sehr schnell zu besiedeln. Bei vielen anderen Arten dauert dieser Prozess hingegen etwas länger. So wird es auch bei der Wiese zwei bis drei Jahre dauern, bis sie sich entwickelt hat. Und natürlich hofft Pro Natura, dass in einigen Jahren bei Abendspaziergängen dem Konzert des Laubfroschs gelauscht werden kann.

> pro natura Zürich

leer.PNG